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Positive Psychologie im Job – Kann Arbeit wirklich glücklich machen?

Aktualisiert: 11. Apr. 2023

Vor genau zwei Jahren kam ich zum ersten Mal mit der Positiven Psychologie in Kontakt. Mich sowohl in meinem eigenen Leben als auch im Coaching und Training an Zielen, Stärken, Kraftquellen oder an dem, was funktioniert zu orientieren, als sich an Schwächen, Defiziten und Problemen abzuarbeiten, war prinzipiell nicht neu für mich.

Dennoch fand ich es sehr beeindruckend, wie konsequent sich die positive Psychologie auf das Positive, Gute und Gelingende konzentriert. So begann ich eine Weiterbildung zum Coach für positive Psychologie am Inntal Institut und teile mit Ihnen gerne mein Wissen und meine Erfahrungen.





Positive Psychologie untersucht, was ein glückliches Leben ausmacht


Seligman gilt als Begründer der Positiven Psychologie. Er kritisiert die herkömmliche Psychologie insofern, als dass sie sich nur mit den Menschen beschäftigt, die krank sind und leiden. Aber für die Menschen, in deren Leben soweit alles okay ist, habe diese Wissenschaft wenig anzubieten. Denn nicht jeder Mensch, der ohne Störungen, Belastungen oder negative Gefühle lebt, führt zwangsläufig ein zufriedenes, sinnerfülltes und glückliches Leben. Seligmann begann also jene Themen zu beforschen, die mit den positiven Aspekten des Menschseins verbunden sind. Dazu gehören Optimismus, Stärken, Sinn und Erfüllung, Zukunftsorientierung oder Freude. Mit dem PERMA-Modell beschreibt er fünf Dimensionen als Basis für das „Aufblühen“ von Menschen und für ein sinnerfülltes Leben: P (positive emotions), E (engagement), R (relationship), M (meaning) und A (accomplishment).


Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie lassen sich auf Organisationen und Unternehmen übertragen


In den letzten Jahren wird das Konzept durch neuere Forschungen wie „Positive Organizational Behaviour“ oder „Positive Leadership“ auch auf Organisationen und Unternehmen bezogen. Viele Menschen, mit denen ich heute spreche, interessieren sich für diese noch junge empirische Wissenschaft. Gleichzeitig sind sie skeptisch, wie sich die Ideen und Methoden in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Daher suchen viele das Glück eher im Privaten als bei der Arbeit.


In meiner Rolle als Coach und Trainerin werde ich immer wieder mit den Schattenseiten der Arbeitswelt konfrontiert. Arbeitsüberlastung, Stress oder Konflikte im Team, Angst vor Arbeitsplatzverlust oder hohe Belastungen durch Change-Prozesse. Da könnte man meinen, Positive Psychologie wäre nur was für Menschen mit einer rosaroten Brille.


Zum Glück ist das nicht so. Ich selbst sehe mich auch nicht als Daueroptimist. Ich bezeichne mich gerne als realistische Optimistin.


Es gibt eine Reihe von Studien und Best-Practice-Beispiele, die zeigen, dass Positive Psychologie in Unternehmen die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht, Potenziale weckt, die Leistungsfähigkeit deutlich verbessert, den betriebswirtschaftlichen Erfolg steigert und zu einer positiven Unternehmenskultur beiträgt.


Das PERMA-Modell in der Arbeitwelt


Positive Emotionen nutzen (positive emotions)

Wenn wir einen Zugang zu positiven Emotionen wie Freude, Stolz, Interesse oder Dankbarkeit haben und diese stärken, senkt das die Stressbelastung. Gute Gefühle puffern den Stress ab. Wir werden kreativer, denken lösungsorientierter und treffen bessere Entscheidungen.


Engagement wecken (engagement)

Engagement entsteht, wenn wir unsere Stärken im Job einsetzen können. Dann macht Arbeit Spaß, wir sind mit unserem Herzen bei der Sache und erreichen einen Flowzustand.


Beziehungen ausbauen (relationship)

Positive, tragende und unterstützende Beziehungen sind ein wichtiger Schutzfaktor in Bezug auf Stress und Burn-Out. Positive Beziehungen befriedigen unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Verbundenheit. Sie sind außerdem die Basis für ein gutes Arbeitsklima und eine Kultur des Vertrauens.


Sinn finden (meaning)

Das Gefühl etwas von Bedeutung zu tun, einen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten und einen Sinn, in dem was man tut, erkennen zu können, stärkt die intrinsische Motivation.


Leistung geben (accomplishment)

Ziele zu erreichen, macht uns stolz und aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Dies wiederum ist wichtig für die Freude an der Arbeit und den Erhalt unserer Motivation.

Schon diese kurz beschriebenen Ideen machen deutlich, dass sich all diese Dimensionen beeinflussen lassen – sowohl von Führungskräften als auch von Mitarbeitenden.


Wenn Sie Lust haben, gehen wir in meinem Seminar "Positive Leadership"gemeinsam auf Entdeckungstour. Lassen Sie sich überraschen, mit welchen Ansätzen Sie als Führungskraft die Stärken der Mitarbeitenden fördern, positiv kommunizieren und wertschätzende Beziehungen führen können.


Ich freue mich, Sie kennenzulernen.

Martina Schmid

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